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Krisenbewältigung bei Unternehmen in der Eifel

Die Firma emotec GmbH & Co. KG ist seit 20 Jahren auf dem Gebiet der Wartung, Montage und Instandsetzung von Industrieanlagen tätig. Gründer des Unternehmens ist Bruno Just, der seit 2009 gemeinsam mit seiner Frau Yvonne Just zudem als Geschäftsführer die Leitung innehat.Der sich stetig entwickelnde Mitarbeiterstamm ist mittlerweile auf über 20 Personen angewachsen. Das Portfolio wurde mit den Jahren von verschiedenen Dienstleistungen bis hin zur Herstellung kompletter Anlagen ausgebaut. Der Betrieb entwickelte sich so gut, dass 2016 eine neue Produktionshalle errichtet wurde. Hier investierte die emotec GmbH & Co. KG in breitem Umfang in Schweißtechnik, wurde auch schnell Schweißfachbetrieb und strebt nun eine weitere Vergrößerung der Produktionsfläche an.

Tatkräftige Reaktion auf Corona-Krise

„Soweit lief alles prima, bis die Corona-Krise auch uns traf", führt Bruno Just die Geschichte der Firma weiter aus. „Unsere Auftragslage drohte ebenso einzubrechen wie bei vielen anderen Unternehmen.“ Eine kurze Atempause im aktuellen Geschäft sei hin und wieder vielleicht wünschenswert, räumt Bruno Just ein, doch eine Krise diesen Ausmaßes treffe schließlich die ganze Wirtschaft. „Zu Beginn haben wir also einfach das gemacht, was man schon immer einmal machen wollte, wenn nur genug Zeit übrig wäre.“ Eines dieser Projekte sei ein simples Absperrgitter gewesen, berichtet der Geschäftsführer, welches ihm in der Vergangenheit an einer Baustelle einmal aufgefallen war. „In kurzer Zeit hat unser Team dieses Gitter konstruiert, so dass wir es in einer kleinen Serie auflegen konnten – zunächst nur, um unseren eigenen Bedarf an Absperrungen abzudecken. Da man als weltweit tätiges Unternehmen unter anderem bei vielen namhaften deutschen Firmen unterwegs sei, erklärt der Unternehmer dieses Vorgehen, mache hier eine professionelle Baustellenabsperrung immer einen guten Eindruck. Doch was als internes Projekt startete, entwickelt sich mittlerweile zu einem wirklichen Geschäft: „Wir können unser Gitter inzwischen als Serienproduktion vertreiben. Gerade jetzt werden stabile, professionelle und einfach zu bedienende Absperrungen gebraucht.“

Von der „Notlösung“ zur Geschäftsidee

Bastian Jansen, der als Konstrukteur hier maßgeblich mitgewirkt hat, sagt dazu: „Anfangs haben wir lediglich ein simples Produkt für den Eigenbedarf kurzfristig hergestellt, weil wir einfach gerade die Zeit dafür hatten. Mittlerweile sehen wir uns jedoch Anfragen im dreistelligen Bereich gegenüber, mit denen hier niemand gerechnet hätte. Dies wiederum stellt uns vor die Herausforderung, kostengünstig zu produzieren, und ich denke, dass mit unseren Änderungsmaßnahmen ein optimierter Preis möglich ist“, erklärt er zufrieden.

Bruno Just führt weiter aus: „Und damit nicht genug, kam Herr Jansen nach der Konstruktion des Scherengatters mit einer weiteren guten Idee in mein Büro“, erinnert sich der Firmeninhaber. „Schockiert von den Bildern aus China und Italien, hatte er überlegt, wie wir mit unseren Mitteln zur Überwindung der Pandemie beitragen könnten. Und wenn es eine Sache gibt, die ein Fertigungsbetrieb wie emotec produzieren kann, dann ist es eine Maschine…“

Warum also keine Beatmungsmaschine?

Die ersten Einwände, dass es für ein medizinisches Gerät bestimmter Zertifikate bedürfe, wurden dadurch zerstreut, dass bei der Konstruktion lediglich eine mechanische Betätigung eines sogenannten AMU-Beutels gefertigt wird. Alle Komponenten, die mit dem Patienten in Berührung kommen, sind zertifiziert und im täglichen Einsatz auf Hunderten von Rettungswagen bewährt – dem Projekt stand also insofern nichts entgegen.

So wird nun bereits seit vier Wochen an dieser Konstruktion gearbeitet, und mit dem mittlerweile entwickelten Prototypen hat die Firma emotec GmbH & Co. KG Kontakt zur Eifelklinik Simmerath aufgenommen. Bei einem Gespräch mit Geschäftsführer Andreas Grbic und Chefarzt Dr. Christian Blau (Innere und Intensivmedizin), wurden sowohl medizinische als auch wirtschaftliche Aspekte beleuchtet. Hierbei stellte sich heraus, dass der Mediziner durchaus einen Einsatz dieser Beatmungsgeräte als möglich betrachtet – zwar nicht unbedingt in der Eifelklinik, aber doch und vor allem in Gebieten mit schlecht aufgestellter medizinischer Infrastruktur. Denn, so erklärte Geschäftsführer Andreas Grbic, während die medizinische Versorgung in der Eifel mit den in Simmerath gegebenen Möglichkeiten sehr gut gewährleistet sei, sehe dies in anderen europäischen Ländern ganz anders aus. Gerne nahmen wir die von Dr. Christian Blau vorgeschlagenen Verbesserungen aus medizinischer Sicht auf und setzten diese während der weiteren Konstruktionsarbeiten erfolgreich um. Neben dieser theoretischen Unterstützung leistete die Eifelklinik im Übrigen auch einen ganz praktischen Beitrag zum Projekt, indem sie uns die für Langzeitversuche nötigen medizinischen Artikel zur Verfügung stellte.

Mittlerweile ist emotec im Gespräch mit diversen amtlichen Stellen, wie dem Gesundheitsamt NRW oder dem Auswärtigen Amt, aber auch mit Organisationen, die direkt mit der Problematik befasst sind, wie z. B. Ärzte ohne Grenzen.

Erfolg nicht nur auf einer Linie

Herrn Just liegt ausdrücklich daran, direkt dort helfen zu können, wo Hilfe wirklich benötigt wird. Da emotec dieses Gerät deutlich günstiger als handelsüblichen Beatmungsgeräte produzieren kann, können also im Bedarfsfall wesentlich mehr Patienten beatmet werden, bei gleichem finanziellen Einsatz. Zwar entspricht die Sensorik (noch) nicht der eines hochentwickelten OP-Gerätes, dennoch kann es in Notsituationen Leben retten. Herr Jansen meint dazu: "Eine intuitive Bedienung und die absolut zuverlässige Konstruktion sind hier natürlich unerlässlich."

Vor diesem Hintergrund ist es nur ein Nebeneffekt – wenn auch ein wesentlicher –, dass emotec  mit dem anspruchsvollen Projekt eigene Mitarbeiter wie auch Zulieferer vor Kurzarbeit bewahren kann. Außerdem zeigt sich ganz deutlich, dass es auch in der Krise Firmen gibt, die nicht den Kopf in den Sand stecken und auf Hilfe warten, sondern ihr Geschick in die eigene Hand nehmen.

Mit Kooperationen die Zukunft sichern

Die Entwicklung des Beatmungsgerätes ist für emotec nur der erste Schritt in eine neue Richtung. Weitere Produkte wie Notfallbetten und Trennwände sollen folgen und ähnliche Produkte sind als fortführende Krisen-Exit-Strategie geplant.

Dabei freut sich die emotec GmbH & Co. KG jederzeit über Kooperationspartner, die bereit sind, aktuell das Beatmungsgerät und künftig eventuell weitere Geräte mit uns zur Serienreife weiterzuentwickeln.

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